Segeln, Sturm und Support: wie 11 Fremde auf einem Segelboot zu einem Team wurden
11 einander unbekannte Menschen für eine Woche auf einem Segelboot bei engsten Platzverhältnissen in Sardinien. ⛵️
Dieses Abenteuer hab‘ ich gewagt in meiner ersten Ferienwoche.
Und der Urlaub war wirklich abenteuerlich! Die Erlebnisse der Woche würden ein ganzes Buch füllen.
Ich ging einzig mit der Erwartung hin an mich selbst, dass ich die Zeit maximal geniessen möchte.
Mein Fazit: Es war sehr intensiv, bereichernd, überraschend, verbindend, wundervoll und mega lustig. 🤗
Aber der Reihe nach…
In meiner Crew waren alle plus/ minus im selben Alter, bis auf unseren Skipper Nils, welcher erst 25 Jahre alt ist und einen mega tollen Job als unser Leader übernommen hat. 💪🏻
Es waren die unterschiedlichsten Berufe vertreten in unserer Gruppe: Sozialarbeiterin, Kieferorthopäde, Zugentwickler, IT-Mensch, Konditor, Projektleiterin, …
Direkt zu Beginn habe ich gespürt, dass alle meine Crew-Mitglieder/innen sehr umgängliche, humorvolle, unkomplizierte und tolle Menschen sind. 😍
Es stellte sich heraus, dass wir einen super Team-Spirit haben, den gleichen Humor teilen, die Filme „Schuh des Manitu“ und „Zohan“ lieben, unterstützend mithelfen, wo es Hilfe braucht; einander gut zuhören, Essen und einen Anleger-Drink schätzen und bei Schwierigkeiten zusammenhalten wie Anker und Kette.
Alle unsere Herausforderungen haben wir gemeinsam gemeistert bei…
– engsten Platzverhältnissen: man teilt die Kajüte beziehungsweise das Bett mit einer Kabinenpartnerin/ einem Kabinenpartner und Platz zum Verstauen des eigenen Gepäcks gibt es kaum. Meine Kabinenpartnerin Lea war mega toll, wir verstanden uns von Anfang an super! 🤗
– mit einem verstopften Klo: es war bereits bei Bootsübernahme mit Panzer-Tape versiegelt; zum Glück hatten wir 2 weitere Klos und Duftstäbchen… 🚽
– mit zwei Tagen Sturm bei 45 – 50 Knoten Wind! Das sind 83 – 92 km/h. Wir mussten mit 10facher Länge Ankerkette ankern und der Seegang mit stürmischer See war beindruckend.
Als ich nachts um 02.45 Uhr aufgewacht bin und auf die Toilette ging, musste ich mich an der Schüssel festhalten, um nicht runterzufallen. Die Geräuschkulisse mit Glucksen, Gurgeln, Windpfeiffen und Sturmböen war sehr eindrücklich. 🌬️
– mit einer Rettungsaktion nachdem der Motor des Dinghy (Schlauch-Beiboot) überhitzt war. Die Skipperin Laura von unserem Nebenboot in der Flotille kam uns zu Hilfe, als wir gestrandet waren.
Beim Hochstemmen in ihr Dinghy wollten mir zwei Crew Kollegen helfen. Ich flutschte wie ein Aal halb ins Boot und mein Kinn knallte mit voller Wucht auf das Knie meiner Kabinenpartnerin Lea. Nach einem lauten Knirschen war es zuerst einige Sekunden komplett still…
Dann war meine Crew äusserst besorgt, dass ich ausgenockt sei. Ich meinte: „Alles gut, aber gebt mir bitte 10 Sekunden in dieser komischen Bauchlagenposition, um einfach nur zu versuchen, den Schmerz wegzuatmen…“
Mein Kinn und Leas Knie waren für meherere Tage blau. 🥴
– mit einem Abschleppdienst, den wir unserem Nebenboot der Flotille zugute kommen liessen. Denn sie hatten Probleme mit ihrer Bootsbatterie. Dies hat uns nochmals näher zur Nachbars-Crew gebracht. ⛵️
Während der Woche gab es neben Herausforderungen auch sehr viele Highlights:
– springende Delfine nach dem Sonnenaufgang
– Frühstück an Deck, um jeden Tag gemütlich und gemeinsam zu starten
– Katamaran Partys am Abend
– die beste gemeinsame Playlist mit Mitsingen und -tanzen 💃🏼
– Insiderwitze und ganz viele Gelegenheiten, um gemeinsam zu Lachen
– unglaublich leckeres Essen, deswegen wurden wir auch umgetauft zum „Gourmet“-Boot
– tolle und tiefe Gespräche
– Schnorcheln zu einem Flugzeugwrack in 5 Metern Tiefe 🐠
– gemeinsames Sternebeobachten nach dem Eindunkeln in der Bucht ✨
– feste Umarmungen
– gegenseitiges Unterstützen, wenn jemand mal einen kurzen Hanger hatte
– Troubleshooting und Entscheidungsfindung als Team
– Sprünge vom Boot ins erfrischende Wasser
– Spitznamen verteilen und kriegen
– Landspaziergang mit spektakulärer Aussicht über die Felsen und über das Meer zusammen mit einem Sonnenuntergang. 🌅😎
(siehe Bild).
Bei diesem Segelabenteuer war es immer:
„Einer für Alle, Alle für Einen!“ ♥️
Unterstützung und Support ist essentiell.
Egal ob beim Segeln, im Alltag, in der Beziehung zum Partner, als Schwester, als Freundin oder im Arbeitsleben…
Es ist wundervoll, eine wertvolle Unterstützung zu sein, aber gleichzeitig auch Verletzlichkeit und Schwäche zeigen zu dürfen. 😌
Beides ist wichtig und wertvoll.
Dies bringt uns zum Yoga-Unterrichtsthema dieser Woche:
Wo spürst du Unterstützung?
Wer ist dir ein wichtiger Support-Buddy?
Wem bist du eine Stütze?
Bei wem kannst du dich fallen lassen und Schwäche oder Verletzlichkeit zeigen?
Ich freue mich sehr, wieder mit dir in die Yoga-Woche zu starten! ☺️✨