Vom Zähneputzen bis zum Telefonieren: Gleichgewichtstraining spielerisch im Alltag integrieren.



Balance ist nicht nur ein Konzept, das auf der Yogamatte gilt, sondern auch im täglichen Leben von grosser Bedeutung ist.

Bereits einige Male haben wir davon gesprochen, wie wichtig es ist, immer wieder die Balance zu finden zwischen Anspannung und Entspannung, zwischen Party und Erholung, aber auch zwischen Zeit in Gesellschaft und Zeit, die du für dich alleine verbringst. 😌

Heute geht es um das Gleichgewicht im körperlichen Sinn. Um Haltungen, die uns balancetechnisch herausfordern.

Sehr oft höre ich von Yogis und Yoginis (von Beginner/innen und langjährigen Teilnehmenden gleichermassen) das Statement, dass sie keine gute Balancefähigkeit hätten.

Was in meinen Augen überhaupt nicht stimmt. Und vor allem eine Sache der Repetition und Regelmässigkeit ist. 🔁

Bereits während einer einzigen Yogalektion kann ich beobachten, wie die Gleichgewichtshaltungen bei allen stabiler und entspannter werden. 🤗

Übung macht den Meister – es muss nicht jeden Tag eine ganze Yogalektion sein. Kleine Schritte führen genauso zum Ziel und zu einer Verbesserung deiner Gleichgewichtsfähigkeit.

Du kannst auch im Alltag ganz spielerisch und mühelos einfache Balancehaltungen integrieren. Und so dein Gleichgewicht auf der Matte ebenso massgeblich verbessern. 🤸🏻‍♀️

Von der Baum Position beim Zähneputzen bis zum abwaschenden Tänzer – wir entdecken gemeinsam, wie du deine Stabilität und dein Gleichgewicht in alltäglichen Handlungen ganz nebenbei stärken kannst.

– Während des Kochens: Versuche, während des Kochens auf einem Bein zu stehen und das andere Knie Richtung Brust zu ziehen. Das fördert nicht nur deine Balance, sondern auch die Beweglichkeit der Hüfte. 🧑🏻‍🍳

– Beim Zähneputzen: Neben der Baum Position kannst du auch die Krieger 3 Übung ausprobieren, indem du ein Bein nach hinten ausstreckst und den Oberkörper parallel zum Boden bringst. Die anschliessenden Zahnpasta-Kleckse auf dem Boden, wenn es wackelig wird, nehmen wir locker in Kauf. 🪥

– Beim Telefonieren: Du kannst dich ganz auf das Gespräch konzentrieren und gleichzeitig auf den Zehenspitzen balancieren, dann die Fersen wieder erden, um dann die Zehenspitzen anzuheben und von vorne beginnen. Dies ist eine der besten Fussaktivierungs-Übungen, um dein Gleichgewicht zu fördern in allen anderen Positionen. ☎️

– Beim Aufstehen aus dem Stuhl: Versuche, dich aus dem Stuhl zu erheben, ohne die Hände zu benutzen. Das trainiert deine Bein- und Rumpfmuskulatur, sowie dein Gleichgewicht.
Für Sitzkissen-Benutzer/innen: dies klappt auch vom Boden aus. 🪑

– Über ein Hindernis balancieren: das kann ein Trottoir-Mäuerchen sein oder ein Baumstamm beim Vita Parcours. Ich finde, auch Erwachsene sollen über Mäuerchen balancieren und Schaukeln benutzen dürfen. Wenn andere komisch schauen, ist das deren Sache.
Vor meinem Haus hat es eine fixe Slackline, was je nach Tagesform besonders herausfordernd wird, vor allem in der Mitte des gespannten Seils. 🪢

Natürlich kannst du weitere kurze Zeitfenster im Alltag nutzen für dein spontanes Balancetraining:
– Beim Bügeln (für mich keine Option, ich bügle gar nichts).
– Beim Warten in der Schlange.
– Im Supermarkt mit dem Einkaufswagen als Stütze (auch da muss man ein bisschen mutig sein, neugierige Blicke garantiert).

Mit diesen einfachen Ideen kannst du spielerisch und ohne grossen Aufwand dein Gleichgewicht im Alltag trainieren und mehr Achtsamkeit in deine täglichen Handlungen bringen. 🌟🧘🏼‍♂️

Viel Spass beim Ausprobieren! 😊

Zwischen Stabilität und Flexibilität: Die Kraft von Stirha und Sukha in der Yogapraxis



Im Yoga begegnen wir regelmässig dem Konzept von „Stirha und Sukha“.

Stirha und Sukha sind Sanskrit-Begriffe, die die Gegensätze Stabilität und Flexibilität beschreiben.

Diese beiden Qualitäten können wir nicht nur in den Yogaübungen beobachten, sondern auch in unserem Leben selbst. 🌾

Im Folgenden werden wir uns anschauen, wie sich „Stirha und Sukha“ in der Yogapraxis und im alltäglichen Leben zeigen und integrieren lassen.



Stirha bedeutet Stabilität und Festigkeit finden

In den Yogaübungen:
In der Tänzer-Übung (Bild oben) zum Beispiel bietet uns ein gutes Vorbereiten der Fuss- und Beinmuskulatur eine gute Stabilität, um gelassen auf einem Bein balancieren zu können.

Auch den Blick auf einen Punkt zu fixieren circa 2 Meter vor dir auf dem Boden macht die Position standfester.

Im Leben: Wir können für uns Stabilität üben, in dem wir unsere Prioritäten definieren und Dinge finden, die uns Halt geben: Das kann ein kleines Morgenritual sein, um entspannt und bewusst in den Tag zu starten. ☀️

Aber auch ein unterstützendes soziales Umfeld mit regelmässigem Austausch trägt massgeblich zur inneren Stabilität bei. Bei herausfordernden Situationen im eigenen Leben hilft meist ein neutraler Blick einer guten Freundin.

Die Stirha-Qualität zu leben, hilft uns, auch in herausfordernden Zeiten standhaft zu bleiben.

Stark wie eine deutsche Eiche eben. Auch ein Sturm kann ihr nichts anhaben. 🌬️🌳

Das Üben auf der Matte unterstützt uns im Alltag. Und umgekehrt helfen stabile Pfeiler im Alltag, die Balance auf der Matte zu halten.

Wir alle haben unterschiedliche Vorstellungen und Vorlieben, was uns Stabilität im Alltag verleiht.

Teile gerne mit mir deine Gedanken dazu! Was hilft dir dabei genau? 🤗



Sukha bedeutet Flexibilität entwickeln

In den Yogaübungen
: In jeder Übung gibt es neben dem stabilen Teil auch einen Anteil der Übung, welcher fliessend, flexibel und leicht sein darf und die Öffnung der jeweiligen Bereiche fördert.

Bei der Tänzer-Übung ist dies zum Beispiel der gehobene Arm, welchen du leicht nach vorne anheben darfst, um das Gleichgewicht gut halten zu können. Und dabei stets kleine, flexible Anpass-Bewegungen vornehmen kannst. 💃🏼

Gezielte Vorübungen helfen uns, die Wirbelsäule im Brustkorbbereich zu öffnen und zu dehnen.
Sodass du anschliessend im Tänzer ebenfalls eine schöne Öffnung der Brustwirbelsäule erfahren darfst.

Im Leben: Indem wir offen für Veränderungen sind und uns an verschiedene Situationen flexibel anpassen, integrieren wir Flexibilität in unser Leben.

Das kann ganz unterschiedlich aussehen:
– Neue Perspektiven einnehmen 🤸🏻‍♂️
– andere Länder bereisen
– offen sein für fremde Kulturen oder exotisches Essen
– eine neue Sportart testen
– dich selbst ausführen zu einem Essen und ganz alleine ein Abendessen im Restaurant geniessen (glaub mir, es ist genau so toll, wie in Gesellschaft zu essen und du kommst mit anderen Menschen automatisch ins Gespräch)
– alleine verreisen (und wenn es einfach mal ein Tagesausflug mit der Bahn ist) 🚂

All dies sind wundervolle Möglichkeiten, dich selbst auf das Thema Flexibilität im alltäglichen Leben einzulassen.



Stirha und Sukha vereinen: Beide Pole sind wichtig

In den Yoga-Übungen: Die beiden Gegensätze Flexibilität und Stabilität sind immer in jeder Yoga-Übung vorhanden. Die bewusste Konzentration darauf schärft deine Wahrnehmung und deinen Fokus dafür.

Im Leben: Stirha und Sukha sind keine starren Konzepte, sondern ergänzen und unterstützen sich gegenseitig wunderbar. Wie immer besteht die Kunst darin, in deinem Alltag die Balance zwischen den beiden zu finden. ⚖️


Ich bin sehr gespannt auf deine Gedanken dazu! Schreib mir gerne per WhatsApp oder Mail. 🤗


PS: Diese Woche findet der Unterricht regulär statt. Leider soll es am Mittwoch, 12. Juli 2023 wieder Gewitter und Regen geben, womit wir nicht am See sein werden. ⛈️

PPS: Ich verabschiede mich ab Donnerstag 13. Juli 2023 für eine Woche in die Ferien. Falls du Tipps hast für die Reise-Destination Bukarest, Rumänien (besonders auch für eine Lady, die alleine reist), gerne her damit! 🍹😎 


Von sanft bis kraftvoll: 7 Varianten beim nach unten schauenden Hund



Heute geht es um die Vielseitigkeit und den Variantenreichtum von Yoga. Alle Yoga Übungen sind für verschiedenste Körpertypen, Beweglichkeitsniveaus und Fitnesslevels anpassbar. 🧘🏼‍♀️🤸🏻‍♀️

Egal, ob du Beginner/in oder Fortgeschrittene/r bist, Yoga bietet dir die Möglichkeit, dich auf deinem eigenen Weg zu entfalten und zu wachsen.

Du kannst auf eine sehr sanfte Weise üben oder auch gerne volle Power geben und deine Grenzen testen.

In diesem Beitrag schauen wir uns eine bekannte Yoga-Übung diesbezüglich genauer an: Den „nach unten schauenden Hund“ oder „Adho mukha svanasana“ (ein Zungenbrecher). 🐕

Ich zeige dir verschiedene Varianten dieser Übung, die von sanft und zugänglich bis hin zu intensiv und herausfordernd reichen. 🤗


Varianten des „Nach unten schauenden Hundes“
 – Die geläufigste Variante
: vom Vierfüsslerstand bringst du deine Hände eine Handbreite nach vorne, stellst die Zehen auf und schiebst deine Hüften nach hinten oben. Der Rücken ist lang und gerade. Die Schulterblätter schiebst du breit zur Seite. Die Kontaktpunkte mit dem Boden (Hände und Füsse) sind gut mit dem Boden verbunden.

– Knie beugen: Du kannst deine Knie leicht oder tief gebeugt lassen, um den Druck auf den Rücken und die Beine zu verringern. Das ermöglicht es dir, dich mehr auf die Dehnung der Rückseite des Körpers zu konzentrieren und die Position angenehmer zu gestalten. 😌

– Füsse mattenbreit stellen: diese Variante hilft dir, Entlastung in die Position zu bringen. Du brauchst weniger Stützarbeit zu leisten mit Händen und Armen. 🤚🏼

– Verwendung von Hilfsmitteln: Falls du Schwierigkeiten hast, die Hände flach auf den Boden zu bringen, kannst du Yoga-Blöcke oder eine erhöhte Oberfläche verwenden, um deine Hände aufzulegen. Dadurch wird der Abstand zwischen Boden und Händen verringert und die Position wird zugänglicher. 🧱
Ebenso verhält es sich mit den Parallettes, die im Yoga Studio vorhanden sind. Damit musst du die Hände nicht flach auf den Boden legen, sondern umschliesst das Hilfsmittel mit den Fingern. Die Handgelenke werden massgeblich entlastet. Mit Parallettes zu üben ist besonders hilfreich, wenn du sensible Handgelenke hast oder falls du deine Finger nicht gut spreizen kannst.

– Stärkung der Arme und Schultern: Um die Intensität des „nach unten schauenden Hundes“ zu steigern, kannst du die Arme und Schultern gezielt stärken. Das kannst du tun, indem du dich mehr auf das Gewicht in den Händen konzentrierst und die Arme aktiv nach aussen schiebst. Du wirst eine zusätzliche Stärkung der oberen Körpermuskulatur spüren. 💪🏻

– Ein Bein heben: Um die Übung weiter zu intensivieren, kannst du ein Bein anheben, während du im „nach unten schauenden Hund“ bist. Du wirst auch eine zusätzliche Herausforderung beim Gleichgewicht halten verspüren. ⚖️

– Diagonal ein Bein und ein Arm heben (siehe Foto): Diese Möglichkeit ist besonders intensiv und erfordert eine gute Koordination. Du kannst damit beginnen, ein Bein zu heben und die diagonale Hand etwas anheben, 2-3cm reichen. Somit testest du dich vorsichtig an die Übung heran und kannst dich auffangen, wenn es beginnt wackelig zu werden. Wenn du es dir zutraust, führst du den gehobenen Arm am Oberkörper entlang nach hinten. 🐶

– Komplett weglassen: falls du dich im Hund nicht wohl fühlst oder gerade von starkem Heuschnupfen geplagt bist, kannst du anstelle der Übung immer auch den Vierfüssler als Alternative wählen. Und wenn du dir im Vierfüssler eine kleine Herausforderung wünschst, kannst du die Hände mit gespreizten Finger fest verankern und die Knie wenige Zentimeter anheben.


Es geht bei Yoga nicht darum, perfekte Posen zu erreichen, sondern eine Verbindung zu deinem Körper herzustellen und auf deine Bedürfnisse zu achten.

Experimentiere je nach deiner Tagesform mit den verschiedenen Varianten des „nach unten schauenden Hundes“ und finde heraus, welche für dich am besten funktionieren. 🤗

Lasse dich von deiner eigenen Entwicklung inspirieren und ermutigen. Egal auf welchem Level du dich befindest, Yoga ist ein wunderbarer Weg, dich selbst besser kennenzulernen und dich auf sanfte Weise zu fordern.

Probiere es aus und geniesse den Prozess! 🧘🏼‍♂️✨

Wenn Pasta auf Lebensweisheiten trifft: Wie ein Patient aus Bella Italia meinen Tag versüsste



Wie schaffst du dir persönlich einen Ausgleich? ⚖️

Einen Ausgleich im Alltag. Zwischen Aktivität und Entspannung?

Zwischen Arbeit und Freizeit. Zwischen Zeit mit Freunden und Familie und Zeit nur für dich. 😌

Halte hier gerne inne und versuche die Fragen für dich zu beantworten.

Was bedeutet es für dich ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen zwei gegensätzlichen Polen?

Gelingt es dir häufig?

Oder ist es etwas, das du noch üben darfst? ☺️


Letzte Woche habe ich über mehrere Tage einen älteren Patienten betreut.

Wir haben über Gott und die Welt philosophiert. 💫

Es ging um Berufliches (mit seinen 80 Jahren arbeitet er noch immer gerne 2 Tage in der Woche).

Es ging um Hobbies, Haustiere, sowie um Familie, gutes Essen und Reisen. 🏝️

Da der Herr italienische Wurzeln hat, erzählte ich ihm von meinem kürzlichen Trip nach Bologna, von der erstklassigen Pasta und dem leckersten Mortadella. 🇮🇹

Nachdem ich den italienischen Nonno einige Tage betreut hatte, meinte er plötzlich: „Wissen Sie, Sie gefallen mir.“

Ich fragte ihn: „Wieso?“

Er meinte: „Sie verstehen etwas vom Leben! Und Sie wissen, dass es wichtig ist, das Leben zu geniessen, leckeres Essen zu essen, zu reisen, aber auch wieder hart zu Arbeiten. Das gefällt mir!“

Sein Statement hat mich sehr gerührt und ich bedankte mich und entgegnete: „Wenn Sie das so einschätzen als Herr mit so viel und reicher Lebenserfahrung, dann muss etwas Wahres dran sein.“

Er lächelte und nickte zufrieden. 😌

Später als er Besuch hatte von seiner reizenden Familie (der Apfel fällt nicht weit vom Stamm), schwärmte er davon, wie akkurat ich zu Schichtbeginn seine komplette Verkabelung sortiert hatte.

Das hatte ihm anscheinend auch imponiert.

Ja, ich mag Ordnung bei den Schläuchen und am Patientenbett. 😅👩🏼‍⚕️

Aber: Nicht immer gelingt mir der Ausgleich zwischen allen Anforderungen gleich gut. ⚖️

In gewissen Wochen nimmt die Arbeit und zusätzliche Herausforderungen Überhand.

Gefühlt ist man mit der kompletten Arbeit im Verzug.

Manchmal wartet meine Family länger auf einen Besuch oder ein Telefon von mir.

Und mein inneres „Zen“ zu finden, gestaltet sich schwieriger. 😮‍💨

In solchen Zeiten ist es wichtig, bewusst zu reflektieren und Anpassungen vorzunehmen, um das Gleichgewicht wiederherzustellen.

Dann gibt es wieder Tage, in denen mir der Ausgleich leichter fällt und alles im Flow zu sein scheint. 🧘🏼‍♀️

Daher ist es grundsätzlich wichtig, ein Bewusstsein für den eigenen Ausgleich zu schaffen, um ein ausgewogenes und erfülltes Leben zu führen. 💫


Und darum geht es auch in der Yoga Lektion diese Woche. Darum einen angenehmen Ausgleich zu schaffen.

Auf der Matte pendeln wir mit fliessenden Bewegungen hin- und herz zwischen Öffnen und Schliessen, zwischen Beugen und Strecken…

Bauchlage, Stehen und Sitzen wechseln sich ab und gehen fliessend ineinander über.

Bis Morgen auf der Matte am See, wenn du magst! 
⛵️🦆😎

📸 Bild von Nadine Fischer, http://www.photo-fischer.ch 

Ärgernisse im Alltag



Letzte Woche bei der Arbeit, übergab ich meinen Patienten an die nächste Schicht. Als ich mit dem Rapport an meine Kollegin der Spätschicht fertig war, öffnete sich der Vorhang vom Nebenbett und unsere Mitkollegin Claudia meinte schmunzelnd zu mir: „Ich habe dich noch kaum je so verärgert gesehen. Aber heute bei deinem Rapport schon. Sonst bist du immer sehr geduldig und gelassen. Das kommt wahrscheinlich vom Yoga-Üben.“ 🧘🏼‍♀️

Die genauen Umstände der Ärgernisse sprengen den Rahmen, daher nur so viel: Bei der Patientensituation gab es verschiedene Punkte, in dem bei mir der Gerechtigkeits-Sinn getriggert wurde. ⚖️

Ich setzte mich sehr für den Patienten ein und kam in den knapp 9 Stunden trotzdem gefühlt an kein Ziel. Hinzu kamen verschiedene ethische Herausforderungen.

Weder der Patient, noch seine Family oder unser Behandlungsteam waren schuld an den Zwickmühlen.

Sondern es waren politische, übergeordnete Probleme.

Ich muss zugeben, in solchen Momenten fällt es mir schwer, komplett gelassen zu bleiben.

Vor allem bei Ungerechtigkeiten und Unfairness verspüre ich grossen Ärger. 😮‍💨

Die wichtige Erkenntnis liegt für mich darin, sich bewusst zu sein, wie man sich selbst in solchen Situationen wieder zurück in die eigene Mitte bringen kann. 😌

In unserem Alltag gibt es einfach natürlicherweise Momente, die Ärger in uns auslösen. 
Und die „Ärger-Schwelle“ ist bei jedem von uns sehr individuell.

Bei manchen reicht es, wenn sich an der Migros Kasse jemand vordrängelt.
Anderen ringt dies nicht mal ein müdes Lächeln ab.

Und sie ärgern sich vielleicht erst dann, wenn der Hund das ganze Schlafzimmer in ein wildes Federnparadies verwandelt hat. (Ist meinen Eltern schon passiert…). 😏

Unser Ärger ist ein Grundgefühl und darf auch Platz haben im Alltag.

Robert Betz, ein Psychologe aus Deutschland, sagt dazu auch, dass jedes Gefühl gefühlt werden möchte und gefühlt werden muss. Deswegen heisse es auch Ge–fühle, also „Geh und fühle!“

Den Ansatz finde ich spannend.

Nachdem man den Ärger gefühlt und verbalisiert oder an einem Boxsack ausgelassen hat, darf das eigene Gleichgewicht wieder einkehren.

Und hier betritt Yoga die Bühne. 🙌🏻

Die fliessenden Bewegungen, verbunden mit tiefem Atmen und herausfordernden Gleichgewichtsübungen führen uns auf sanfte Weise zurück in unsere Mitte. Die Schlussentspannung macht den Ausgleich perfekt. 🧡

Du kannst dir vorstellen, wie ich nach der anstrengenden Frühschicht sofort in eine gelassene und ausgeglichene Stimmung zurückgefunden habe. 💆🏼‍♀️✨


Wie geht es dir mit dem Grundgefühl Ärger?
Ist es etwas, das du dir erlaubst, auszudrücken?
Und was hilft dir anschliessend, in einen entspannten Zustand zurückzufinden?


Du bist herzlich eingeladen, deine Gedanken mit mir zu teilen. 💞

Und dich beim Yoga auszupowern. ✨


PS: Den Pixar-Film „Alles steht Kopf“ (2015) kann ich sehr empfehlen. Darin geht es um unsere Grundgefühle wie Freude, Angst, Ärger, Ekel und Traurigkeit. Der Film ist wirklich toll und bringt uns zum Lachen, aber auch zum Nachdenken.
Hier geht’s zum Trailer: https://youtu.be/wWTQZkD5FAQ 

Im Gleichgewicht 2 – über Stabilität, Support und das Erhöhen der Schwierigkeit



Willkommen zum zweiten Teil der Gleichgewichts Reihe.

Du erfährst, wie…

– du noch mehr Stabilität in Gleichgewichts Haltungen bringen kannst.
– Was dir dabei Unterstützung bieten kann und
– wie du die Schwierigkeit langsam erhöhst, wenn du dir mehr Herausforderung wünschst. 💪🏻


Mehr Stabilität und Sicherheit bei Balance Haltungen

Fixiere den Blick auf einen festen, unbeweglichen Punkt während der Haltung. Im Yoga nennen wir diese Blickausrichtung „Drishti“. Dies stabilisiert deinen ganzen Körper und die Haltung fühlt sich deutlich weniger wackelig an.

Beginne immer mit der Basis: Verwurzle zuerst die Körperteile, welche Bodenkontakt haben und verbinde diese gedanklich bewusst mit dem Boden. Das heisst bei Standhaltungen legst du die Konzentration auf den Fuss und führst eine leichte Greifbewegung mit den Zehen aus. Bei Handbalancen (wie der Krähe) gilt dies natürlich für die Hände. Im seitlichen Brett liegt der Fokus auf die stützende Hand und den gleichseitigen Fuss. 

Bei stehenden Haltungen behältst du eine leichte Beugung im Standbein, dies erleichtert die Balance und schützt dein Knie.

Führe zusätzliche Bewegungen während dem Balancieren langsam und bewusst aus. So kannst du jederzeit kleine Anpassungen vornehmen und deine Tiefenmuskulatur arbeitet aktiv mit.

Wenn du bei balancierten Drehungen den Blick von deinem Fixpunkt lösen musst, drehe den Kopf langsam und kontrolliert.

Eine ruhige und tiefe Atmung gibt dir zusätzlich Sicherheit.

Mitunter etwas vom Wichtigsten: Eine spielerische Herangehensweise lässt dich das Ganze mit Humor und einem Augenzwinkern ausführen. Nimm dich selbst und die Übungen nicht zu ernst. Wenn du aus der Haltung fällst, lache herzhaft und versuche es erneut.



Zusätzlicher Support ist immer erlaubt

Bei Standhaltungen kann dir ein Stuhl, eine Kommode oder eine Wand behilflich sein, wo du dich abstützen kannst.

Ein Block kann diesen Dienst ebenfalls übernehmen, zum Beispiel im Halbmond. Bereits ein leichtes Auftippen der Finger macht die Übung viel besser möglich und lässt dich wunderbar an den Feinheiten arbeiten.

Bei komplexeren Umkehrhaltungen wie dem Unterarm-, oder dem Handstand ist die Wand unser „Best Buddy“. Die einzelnen Ausrichtungspunkte können so in Ruhe durchgegangen werden. Das freistehende Balancieren kommt dann erst als letzter Punkt dazu und ist sozusagen die Krönung.

Ein Mityogi oder eine Trainingspartnerin kann sehr hilfreich sein, wenn du dich von der Wand lösen und im freien Raum üben möchtest. 👫



Die Schwierigkeit erhöhen, wenn du dir mehr Herausforderung wünschst

Lass den Fixpunkt weg und schliesse stattdessen deine Augen. Hier empfiehlt es sich vielleicht, nicht gerade Legosteine der Kids neben der Matte verstreut zu haben… nur für den Fall, dass du aus der Haltung fällst.

Halte die Gleichgewichts-Übung nicht statisch, sondern füge eine Bewegung hinzu. Zum Beispiel Arme heben in der Baumhaltung oder eine Drehung des Oberkörpers anfügen.

Wandere mit deinem Blick umher oder drehe den Kopf. Zum Beispiel kannst du im Halbmond zur oberen Hand schauen, anstatt zum Boden. Glaub mir, das macht direkt einen Riesenunterschied.

Gestalte deinen Untergrund weniger stabil. Alle Balance-Übungen werden kniffliger auf einem Stand up Paddle, einer dicken Airex Matte oder einem Balance Brett. ⚖️

Wie erlebst du dein Gleichgewichtstraining?
Magst du Balance Haltungen?
Welches ist deine Lieblings Übung?

Antworte mir gerne per Mail, ich bin gespannt auf deine Inputs! 😃 

Hier geht’s zu Teil 1 der Gleichgewichts-Reihe: https://luckyelephant.ch/im-gleichgewicht-einleitung-und-tipps-tricks-wie-es-dir-leichter-faellt/ 

Im Gleichgewicht 1 – Einleitung und Tipps & Tricks, wie es dir leichter fällt



Gleichgewicht

Unsere Balance zu halten, mental wie auch körperlich, erfordert von uns, ständig in Bewegung zu bleiben.

Fortwährend kleine Anpassungen vorzunehmen, neugierig und flexibel zu bleiben. Insgesamt eine hohe Anforderung. 

Der Wunsch, das Gleichgewicht zu verbessern und die Tatsache, dass es etwas herausforderndes ist, wird von euch Yogis und Yoginis immer wieder genannt. 🤗🤸🏼‍♂️

Deswegen gibt es eine kleine Serie zum Thema Gleichgewicht und Balance. 

In diesem ersten Newsletter schauen wir uns die positiven Effekte des Balance Trainings an. Du bekommst allgemeine Tipps zum Üben, sowie Inputs, wie du spielerisch Übungen in deinen Alltag einbauen kannst. 

In den kommenden Teilen geht es darum, wie du noch mehr Stabilität in Gleichgewichts Haltungen bringen kannst. Was dir dabei Unterstützung bieten kann, wie du die Schwierigkeit langsam erhöhst und bekommst konkrete Übungs-Vorschläge. 

Viel Spass beim Lesen. ☺️📚



Positive Effekte von Gleichgewichts Training 
– Deine Konzentration wird gefördert, sowie die Lernfähigkeit und Koordination verbessert.
– Das Balance Training hat einen positiven Einfluss auf andere Bewegungsabläufe und hilft dir beim Ausüben verschiedener Sportarten.
– Die Tiefenmuskulatur in Rücken und Bauch wird verbessert. Das bedeutet, deine gesamte Rumpfmuskulatur profitiert bis in die tiefen Schichten hinein.
– Die Muskeln arbeiten untereinander effizienter zusammen.
– Die Explosionskraft wird verbessert. Das ist zum Beispiel nützlich, um bei Ballsportarten schneller ausweichen und reagieren zu können. 

Allgemeine Tipps zu deinem Balance Training 
Das Training soll abwechslungsreich und herausfordernd sein, so dass es knapp über deiner Komfortzone ist. Damit erreichst du den meisten Fortschritt. Im Yoga Unterricht bekommst du deswegen gezielt Übungsvarianten oder Schwierigkeitsstufen, damit du genau an deinem Sweetspot üben kannst. 

Zudem bringt eine Regelmässigkeit beim Üben den grössten Fortschritt.

Beim bewussten und achtsamen Üben können die positiven Auswirkungen noch gezielter wahrgenommen werden. 


Spielerisch und nebenbei zu besserem Gleichgewicht – baue Gleichgewichtsübungen spontan in deinen Alltag ein 
Übe den einbeinigen Stand beim Zähneputzen. Oder praktiziere die Baum Übung währenddessen. Verwurzle dabei bewusst deinen Standfuss mit dem Boden. 

Hole dir einen Gymnastikball als „Bürostuhl“ ins Haus. Die gibts je nach Anbieter zwischen 15.- und 30.- Franken und du kannst damit auch weitere Gleichgewichts Übungen trainieren, wie zum Beispiel das Brett. Allein das Sitzen auf dem Gymnastikball während der Büroarbeit trainiert deinen Tiefenmuskeln. 

Lass dich von deinen Kids oder Nichten und Neffen oder Grosskinder inspirieren, was die Balance angeht. Mit Kids zu üben macht mega Spass und sie machen intuitiv mit, verzeihen sich selbst Patzer grosszügig und du wirst garantiert lachend aus der Erfahrung kommen.

Balanciere während deinem Arbeitsweg spontan über Mäuerchen oder (etwas anonymer) im Wald über einen Baumstamm. 

Auch Vitaparcours in der Nähe eignen sich super für dein Gleichgewichts Training. Letztens hatte ich eine Begegnung, als ich über einen Vitaparcours Baumstamm balancierte. Ein älterer Herr war spazieren und sah mich, blieb stehen und machte gleich mit. Ich kann dir sagen, es war ein spontanes Käfer-Fest! 😉

Wie geht es dir mit Gleichgewichts-Übungen?
Magst du sie oder bereiten sie dir Kopfzerbrechen?
Hast du eine Lieblings Balance Übung? 😃 

📸 Pic by Nadine Fischer, http://www.photo-fischer.ch 

Hier geht’s zum Teil 2 der Gleichgewichts-Reihe: https://luckyelephant.ch/im-gleichgewicht-ueber-stabilitaet-support-und-das-erhoehen-der-schwierigkeit/

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