Über unsere Wünsche



Kennst du die Idee einer „Bucket List“ oder „Löffel-Liste“? Im Englischen steht der Ausdruck „kick the bucket“ für unseren deutschen Ausdruck „den Löffel abgeben“. Nett ausgedrückt, könnte man die Liste auch einfach Wunschliste nennen.

Die Liste steht für Dinge und Wünsche, die man in seinem restlichen Leben noch erleben oder erreichen möchte.
Ich bin der Meinung, dass es essentiell wichtig ist, dass wir uns selbst regelmässig Wünsche erfüllen. Dass wir uns richtig verstehen… das müssen keine grossen Wünsche sein, die horrende Summen verschlingen.

Im Gegenteil.

Das kann ein kleiner Wunsch sein, wie zum Beispiel den Sonnenaufgang auf einem Berg mit deinem Lienblingsmenschen zu betrachten.
Oder im August Sternschnuppen zu zählen auf der Rotseewiese liegend.
Eine neue Sportart zu testen mit deiner besten Freundin.
Eine Schneekatze zu bauen…gerne auch andere Schneetiere, anstelle eines klassischen Schneemannes.
Oder eine neue Fähigkeit zu lernen, wie zum Beispiel mit Stäbchen zu essen.
Einen kleinen, bunten Herbstbaum zu schütteln, damit es Blätter regnet. Ich kann dir sagen, das ist ein Highlight. Aber man muss einige Bäume schütteln, bis man auf einen trifft, der die Blätter schön regnen lässt. Und der klein genug ist, dass man ihn schütteln kann.

Was unter anderem gerade auf meiner Bucket List steht:
– Olaf von „Die Eiskönigin“ aus Schnee bauen.
– In einem Baumhaus übernachten.
– Eine Badekugel in einen öffentlichen Brunnen werfen. (Hab mich noch nicht getraut und ich würde selbstverständlich eine naturverträgliche Badekugel wählen.)
– Segway ausprobieren (obwohl ich die Dinger irgendwie doof finde).
– Surfen lernen.
– Eine Jahres-Erinnerungs-Box machen und sie Jahre später öffnen.

Unser Leben ist kurz.

Ich weiss, das sagt man oft so daher im Alltag. Aber es ist wirklich so. Davon kann ich dir ein Lied singen. Ich erlebe es jeden Tag auf der Intensivstation. Und eine gute Freundin von mir starb 2014 mit 24 Jahren innerhalb von 6 Monaten an Krebs.
Das hat mich damals, wie noch heute sehr berührt. Und ich habe mir geschworen, mir meine Zeit auf dieser Welt so wertvoll wie möglich zu gestalten. Und habe mit meiner Bucket List begonnen. Unter anderem deswegen gibt es auch mein Yoga Studio.😉

Wie geht es dir mit diesem Thema?
Hast du auch eine „Bucket List“?
Hast du Herzenswünsche, die du erreichen möchtest?
Erfüllst du dir deine Wünsche, egal ob gross oder klein?
Und das Wichtigste: Worauf wartest du? 

Auf unsere Wünsche, Sternschnuppen und Bäume schütteln! 🥂🤗

Teile gerne deine Gedanken mit mir per Mail. Ich freue mich auf den Austausch! 

Mehr Infos und Inspirationen zum Thema „Bucket List“:
– Der Film mit Morgan Freeman und Jack Nicholson „The Bucket List“. Auf deutsch „Das Beste kommt zum Schluss“. Ein unglaublich toller Film! Lachflash, wie auch Taschentuchalarm sind garantiert. Den deutschen Trailer findest du hier: https://youtu.be/lDWa2nVPrQ0

– Das Buch von Bronnie Ware: „5 Dinge, die Sterbende am Meisten bereuen“. Die Autorin arbeitete als Pflegefachfrau auf einer Palliativstation. Das Buch wurde ein Bestseller. Es ist übersetzt in 27 Sprachen und berührte Millionen Menschen. Ihre Erkenntnisse kann ich absolut bestätigen.

Unser Körper ist ein Wunder



Unser Körper ist unglaublich. Seit insgesamt über 11 Jahren arbeite ich im medizinischen Bereich und bin jeden Tag auf’s Neue fasziniert. Allein folgende Fakten zu den Lungenbläschen sind erstaunlich.

– Die Lungenbläschen (Alveolen) stellen die kleinste Einheit der Lungen dar. Und jeder von uns hat ca. 300 Millionen davon.
– In ihnen findet der Gasaustausch statt, welcher für uns lebenswichtig ist.
– Die Innenoberfläche der Alveolen ist ungefähr 100 Quadratmeter gross, fast 50mal so viel wie die Oberfläche der Haut. Oder so gross wie die Fläche einer 4,5 Zimmer Wohnung!
– Während der Einatmung werden die Lungenbläschen drei- bis viermal grösser als zum Zeitpunkt der Ausatmung.
– Am Erstaunlichsten finde ich die Tatsache, dass in jeder einzelnen Alveole spezialisierte Fresszellen sitzen. Sogenannte alveoläre Makrophagen. Sie gehören zur Immunabwehr und fressen Bakterien, Viren oder kleinste Staubpartikel.

Ich mag medizinische Fakten, weil sie mir immer wieder deutlich machen, wie viel unser Körper in jeder Sekunde für uns macht. Unsere Selbstheilungskräfte sind immens und beeindruckend. Vielleicht hattest du beispielsweise auch schon mal einen einfachen Knochenbruch. Und damit erlebt, wie stark sich Ruhigstellung, aber anschliessend auch steigernde Belastung auswirkt.

So ging es mir Mitte 2020 mit einer Schlüsselbeinfraktur. Durch die Ruhigstellung meines rechten Armes und der Schulter mit einer Schlinge nahm die Muskulatur innert wenigen Tagen rasant ab. Die Ruhigstellung war alleine durch die Schmerzen gegeben. Bei der kleinsten Bewegung der Schulter bereute ich die Unachtsamkeit.

Einhändig Wäsche zu waschen, ein einfaches Gericht zu kochen oder die Hose anzuziehen waren noch knapp machbar. Es dauerte einfach ewig, aber es funktionierte. Schwierig wurde es beim Duschen oder Haare waschen. Hier hatte ich jeweils tatkräftige Hilfe von meinen Schwestern.

Mit meiner Physiotherapeutin Alex trainierte ich schrittweise die Beweglichkeit meiner Schulter. Nachdem ich mir den vollen Bewegunsradius zurückerobert hatte, ging es weiter mit dem Kraftaufbau. Auf den fortlaufenden Röntgenbildern ist eindrücklich zu sehen, wie sich die Bruchstelle nach und nach schloss und der Knochen an jener Stelle dicker wurde. Dieser „Kallus“ ist Narbengewebe, welches vom Knochen gebildet wurde und mit der Zeit verknöchtert diese Stelle. Der neue Knochen entsteht und wird mit der Zeit wieder physiologisch belastbar.

Wir sind in unserem täglichen Leben mit sehr vielen Aufgaben und Herausforderungen konfrontiert. Und erwarten von unserem Körper stets, dass er immer alles mitmacht. Manchmal fällt uns erst auf, wie beeindruckend unser Körper für uns arbeitet, wenn etwas nicht mehr wie gewohnt funktioniert.

Dies muss kein Knochenbruch sein. Es kann auch eine verstopfte Nase oder Schlafentzug sein. Oder ein schmerzender Rücken nach einer falschen Bewegung.
Plötzlich merkt man, wie schön es ist, tief durchatmen zu können. Oder erholt aufzuwachen. Oder sich schmerzfrei bewegen zu können.

Gab es in deinem Leben Situationen, in denen dir stark bewusst wurde, wie liebevoll dein Körper für dich arbeitet?
In denen du sehr dankbar dafür warst?
Oder erschrocken darüber, wie schnell sich etwas ändern kann?

Du darfst mir gerne direkt per Mail antworten. Oder deine Geschichte zur nächsten Lektion mitbringen. Ich freue mich sehr auf den Austausch. 🤗🙏🏼

P.S.: Vielleicht kennst du noch die Kinderserie „Es war einmal das Leben“. Es ist eine Trickfilm-Serie aus dem Jahr 1986 und meine Schwestern und ich haben sie als Kinder geliebt. Dort werden Vorgänge des Körpers sehr anschaulich, spannend und mit Humor erzählt. Mittlerweile gibt es sie auch auf Netflix. Ein absolutes Must-See, wir haben sogar in der IPS-Ausbildung einige Folgen geschaut. 

Aus dem Konzept gebracht von einem älteren Herrn – und was das mit Yoga zu tun hat.



Letzte Woche hatte ich Frühdienst auf der Intensivstation. Da ich alleine in einem Zimmer zuständig war, ging ich für die nötige Doppelkontrolle einer Medikamentenlösung ins Nebenzimmer zu meinen Kolleginnen.

Dort kontrollierten eine Studierende und die Berfusbildnerin gerade die Einstellungen am Beatmungsgerät bei ihrer Patientin.

Da trat von der Seite her ein älterer Herr neben mich. Er hatte graue Haare, trug gebügelte Hosen, ein gestreiftes Hemd, hatte ein Nécessaire in der Hand und fragte mich: „Entschuldigung, wo kann ich mich hier kurz frisch machen?“
Ich war vollkommen perplex und fragte nach: „Wie meinen Sie das?“
Er antwortete geduldig: „Haben sie ein Bad, wo ich mich frisch machen kann?“ 
„Wer sind Sie?“, rutschte es mir heraus und er nur so „Ja, ich bin hier Patient bei Ihnen.“

Zu meiner Verteidigung…
Zu keiner Sekunde kam mir auch nur annähernd in den Sinn, dass der Herr ein Patient von uns sein könnte, denn: Unsere Patienten sind immer an einen Monitor angeschlossen mit mehreren Kabeln. Der Monitor misst (mindestens) Blutdruck, Puls, Herzrhythmuskurve, die Sauerstoffsättigung und die Atemfrequenz in Livezeit.

Oftmals sind die Patienten bei uns auch mit deutlich mehr Schläuchen oder diversen Geräten verbunden und liegen sogar in einem Koma. Selbst wenn ein Patient/ eine Patientin wach ist, können wir sie nicht einfach so in ein Bad oder zum Duschen begleiten, denn sie brauchen die Monitor-Überwachung, deshalb sind sie ja auf der Intensivstation.

Zudem tragen alle Patientinnen/ Patienten auf der IPS eine minimalistische Bekleidung. In der Regel ist es nur ein „Indianerschurz“, der um den Hals festgebunden wird und circa bis zur Mitte der Oberschenkel reicht. So kommt das Behandlungsteam jederzeit zügig an alle Schläuche und Verkabelungen, sowie Verbände ran.

Da steht also dieser flott angezogene, äusserst wache ältere Herr ohne ein einziges Kabel und mit seinem Nécessaire neben mir und fragt nach einem Bad.

Da ich nicht bei ihm zugeteilt war, hatte ich keine Rapportkenntnisse über seine Situation. Ich liess mir von ihm seinen Bettenplatz zeigen und fragte bei der zuständigen Kollegin nach. Es stellte sich heraus, dass er effektiv (keine Regel ohne Ausnahme) direkt von der Intensivstation nach Hause gehen darf und keine Überwachung mehr benötigt. Er durfte sich dann im Angehörigen-Bad erfrischen und fand es äusserst amüsant, dass er eine langjährige IPS-Mitarbeiterin aufgrund seiner Frage dermassen aus dem Konzept gebracht hat.

Nachdem ich ihn zum Bad neben dem Stützpunkt begleitet hatte, gab ich der Schichtleitung Bescheid: „Wenn ein älterer Herr an dir vorbeiläuft, er ist Patient und ghört ins Zimmer 3 in der Zone grün! Er macht sich frisch im Bad.“

Die Schichtleitung hatte genau so viele Fragen wie ich.

Wäre die Frage nach einem Bad, von einem Herr mit Nécessaire in der Hand in einem anderen Setting gestellt worden, hätte es mich wahrscheinlich nicht wirklich stutzig gemacht. Zum Beispiel auf einer regulären Abteilung im Spital, in der sich alle Patienten frei bewegen. Oder in einem Freibad. Oder auch an einem Flughafen.

Mir ist bewusst geworden, dass es uns in bestimmten Situationen und Settings schwerfällt, ausserhalb des vorgegebenen Rahmens zu denken. Im englischen heisst die Redewendung dazu auch „ausserhalb der Box denken“.

Deshalb: versuchen wir vermehrt „ausserhalb der Box zu denken“. Starten wir beim Thema Yoga üben.
Wer sagt zum Beispiel, dass du auf einer Yoga-Matte üben musst und dies immer am gleichen Ort? Alternativen könnten sein:

– der Holzboden zu Hause (Gleichgewichtsübungen werden einfacher, die Knie kannst du schützen mit einem Badetuch, an schwitzigen Sommertagen ist der Boden schön kühl)
– der Balkon (Zusatz-Aufmerksamkeitstraining: wie viele Insekten kannst du zählen, wenn sie vorbeifliegen?)
– beim aktuellen Wetter auch auf einer Wiese (die Schlussentspannung à la Open-air ist wundervoll)
– das Bett (sanfte Dehnungen im Liegen und ein anschliessendes Powernap bietet sich nach dem Mittagessen an)
– auf der Spielmatte deiner Kinder (aufgepasst: wirkt ansteckend und die Kids benutzen dich als Kletterobjekt)

Wie geht es dir damit? Fällt es dir leicht oder schwer, ausserhalb des Rahmens zu denken? Fällt dir eine persönliche Geschichte dazu ein? Erzähl sie mir sehr gerne.😃

📸 Pic by Nadine Fischer, http://www.photo-fischer.ch/ 🤗🙏🏼

Die Yoga-Matte ist unser Spiegel



Letztens hatte ich einen Tag der mühsamen Sorte. Vielleicht kennt ihr das: verschütteter Kaffeerahm am frühen Morgen, ein strenger Frühdienst und schlechte Nachrichten im Verlauf des Tages…

Als ich gegen Abend zwar motiviert, aber mit vollem Kopf die Yogalektion der kommenden Woche  planen wollte, passierte…nichts. Es kam nichts Schlaues dabei raus, die Ideen flossen nicht, die Bewegungen ebensowenig. Mein Kopf liess es jedoch nicht zu, einfach gemütlich Feierabend zu machen. So pröbelte ich eine volle Stunde herum, bis ich mich schlussendlich geschlagen gab und geknickt die Matte räumte.

Genervt, aber bestimmt beschloss ich, dass der Abend so nicht zu Ende gehen kann. In solchen Momenten denke ich mir, dass dieser eine Märztag nur einmal im Jahr 2022 vorkommt und auch nur einmal in meinem Leben. Der Tag kann ja nichts dafür, dass nicht alles so lief, wie ich mir dies gewünscht hätte.

Beherzt lüftete ich die ganze Wohnung durch, liess eine ruhige Playlist laufen, zündete einige Kerzen an und kochte eines meiner Lieblingsgerichte: Weisswein-Risotto mit Champignons, dazu gabs Nüsslisalat mit Ei. Dabei konzentrierte ich mich voll und ganz auf das Vorbereiten und Kochen. Genau so, wie wir uns jeweils in der Yoga Lektion aufmerksam mit der Atmung und den Bewegungen beschäftigen.

Am nächsten Morgen war dann alles anders: meine Gedanken waren ruhig, die Stundenplanung gestaltete sich fliessend, intuitiv und stimmig. Und ich verliess die Matte mit neuem Schwung für den Tag.

Was machst du an Tagen, an denen Regenbögen und Einhörner (oder die Schlussentspannung) auf sich warten lassen? An denen Dinge schief laufen? Wie gehst du damit um? Was sind deine besten Coping-Strategien? Ich freue mich auf deine Geschichte.😃

Pic by Nadine Fischer, http://www.photo-fischer.ch/ 🤗🙏🏼

Welche Fehler machen wir beim Yoga?



Welche Fehler machen wir als Yoginis/Yogis? 

Kann ich beim Yoga überhaupt Fehler machen? Wenn ja, welche? Und wie kann ich sie vermeiden? 

1. Glauben, keine Zeit zu haben und daher nicht auf die Matte treten 
Es gibt Tage, die sind so vollgepackt, dass man kaum ein vernünftiges Zeitfenster findet, um Yoga zu üben. Das geht uns allen so und ist völlig nachvollziehbar. 

Meine Tipps dazu. 
Das Ganze easy und chillig angehen. Wie wäre es nur mit 1 Runde ganz bewusster Sonnengrüsse am Morgen? Dies dauert circa 3 Minuten und schenkt dir direkt Power für den ganzen Tag. 

Es muss nicht immer die Matte sein: 
– Auch 2-3 Übungen während deines Arbeitsalltags verhelfen dir zu einer sprübaren Veränderung. Eine kurze Schulterdehnung an der Wand, den Hund mit Hilfe eines Stuhls praktiziert oder zwei Krieger-Übungen, während du dabei tief atmest…bereits bist du ready für den Endspurt in deinem Arbeitstag. 
Deine Arbeitskollegin/innen schauen dich schräg an und ihr Gesicht gleicht einem Fragezeichen? Animiere sie, mitzumachen und erzähle ihnen von den postiiven Wirkungen von Yoga. 

– Am Abend kannst du für Entspannung und optimale Schlafvorbereitung sorgen, indem du im Bett einige liegende Übungen praktizierst: z.B. Happy Baby, liegender Twist, Knie zur Brust ziehen, unterstützter Fisch, Savasana… 

2. Sich vergleichen mit anderen 
Ein Zitat von Søren Kierkegaard besagt: „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“ 

Vergleichen bringt uns persönlich nicht weiter, weil sich jede/r gerade an einem anderen Punkt befindet. Trotzdem ist die Versuchung gross. So gut wie die komplette Schönheitsindustrie lebt ausschliesslich davon, dass wir uns stetig gegenseitig vergleichen. 

Schlussendlich kann man anmerken, dass jede/r von uns zu jeder Zeit einzigartig ist: 

Einzigartig in ihrer/ seiner Lebensweise.
Einzigartig bezüglich Lösungs- und Copingstrategien bei auftauchenden Schwierigkeiten. 
Einzigartig bei der Ausführung des Berufs. 
Einzigartig bei der Kindererziehung. 
Einzigartig bei der Auswahl der Hobbies. 
Einzigartig bei der persönlichen Yogapraxis. 

Daher mein Appell:
Komm auf die Matte, wie du gerade heute, jetzt, aktuell bist. Ohne Entschuldigung, ohne Vergleichen, ohne nach rechts oder links zu blicken. Es ist deine Yogapraxis. Du alleine entscheidest. Punkt. 👊🏼

3. Die Schlussentspannung weglassen 
Der Grossteil der Vorteile einer Yogapraxis ist der Schlussentspannung geschuldet. Dein Kreislauf beruhigt sich, Stress wird abgebaut, deine Atmung fliesst ruhig und tief, du nimmst deinen ganzen Körper bewusst wahr, Heilungsprozesse werden gefördert und das Immunsystem wird gestärkt. 

Und dies sind nur einige der positiven Wirkungen von Yoga und Savasana. Aber nicht jeden Tag hast du Zeit für 15 Minuten Tiefenentspannung nach dem Üben. Versuche dann trotzdem einen ruhigen Abschluss zu finden, indem du zum Beispiel im Schneidersitz 8 Atemzüge tief durchatmest und den Fokus komplett auf deine Atmung legst. 😌

4. Zu viel denken 
Und damit meine ich das stetige Gedankenkarusell oder den berüchtigten „Affen-Geist“. Vielleicht kennst du das: deine Gedanken machen sich selbständig und galoppieren wild umher: 

„Habe ich die Wohnungstür beim Verlassen abgeschlossen?“ 
„Was möchte ich morgen einkaufen?“ 
„Soll ich meinen Mobilfunkanbieter wechseln?“ 
„Ob die Wäsche im Waschraum wohl bereits trocken ist?“ 
„Was denken die anderen Yogateilnehmer/innen und die Lehrerin von mir?“ (siehe Punkt 2) 
„Wie viel wiegt ein frischgeborenes Känguru Baby?“ (Die Frage hat mich letztens während der Arbeit beschäftigt. In der Frühstückspause habe ich gegoogelt. Die Antwort ist: 0.75 Gramm und die Grösse des Neugeborenen beträgt 2,5 cm). 

Die Lösung zu diesem Problem ist reine Fleissarbeit und sanfte, aber bestimmte Disziplin. Immer, wenn deine Gedanken abwandern, führst du sie sanft zurück zum Yoga und zu deiner Atmung. Eventuell kennst du dich aus, wie es ist, einen quirligen Welpen zu trainieren. Dieser verhält sich ähnlich wie unsere überaus aktiven Gedanken und braucht gezielte, aber liebevolle Disziplin. ✅


Zum Schluss 

Alle anderen vermeintlichen „Fehler und Verfehlungen“ sind erlaubt, beziehungsweise sogar erwünscht und passieren den besten Yoginis/ Yogis. Da wären zum Beispiel…

…den Flow nicht genau gleich ausführen auf der anderen Seite, weil man die Abfolge vergessen hat.
…ungrazil aus einer Balance Übung stürzen. Ich melde mich freiwillig: Die Montagsklasse dieser Woche weiss Bescheid. 🙋🏼‍♀️
…Einschlafen in der Kind Position nach einem anstrengenden Tag und verwirrt mit eingeschlafenen Füssen aufwachen.
…das „verkehrte Bein“ nach vorne bringen und bemerken, dass man die Einzige in der Gruppe ist. 


📸 Picture by Nadine Fischer 

Über das Unterrichten von gehörlosen Menschen

Geschrieben von   in 



Während meinem Yoga Teacher Training 2017 waren wir eine bunt zusammengewürfelte Truppe aus der ganzen Welt. Mit dabei waren auch zwei Gehörlose Yoginis aus Deutschland. Sie hatten zwei Dolmetscherinnen dabei, welche abwechselnd alles übersetzt haben. Und zwar vom Beginn der Weckglocke um 05.30 Uhr bis zur Nachtruhe um 22.00 Uhr!

Die Ausbildung war international und wurde auf englisch gehalten. Das heisst, während den Unterichtssequenzen übersetzte die Dolmetscherin eigentich doppelt. Es war faszinierend und sehr lehrreich mit meinen gehörlosen Mit-Yoginis zu üben. 🤗🧘🏼

Ich habe gelernt, dass man nicht mehr „taubstumm“ sagt. Die Betreffenden sind zwar gehörbehindert oder gehörlos, können jedoch teils vokal sprechen und sich durch Gebärdensprache oder Schrift mitteilen.

Ich habe viele Gebärden gelernt – vom „Kopfstand“ über „Kobra“ bis zu „Pommes“. Und auch, dass beim Yogaunterricht für Gehörlose die Gestik und Mimik, sowie das Demonstrieren umso wichtiger sind.

Meine gehörlosen Mit-Yoginis waren ausserdem sehr gut darin, uns Hörende mit gezielten Handgriffen in einer Asana auszurichten.

Das gegenseitige Unterrichten war geprägt von viel Humor, aufeinander Eingehen, gegenseitigem Respekt, Lachen, Anpassungen, Unperfektheit und Experimentieren. 😍🧘🏼‍♀️

Qualitäten, wie wir sie alle schätzen und die auch aktuell von grossem Wert sind. 🥰

Schön, dass es dich gibt. 💞

Pic by Nadine Fischer, http://www.photo-fischer.ch/

Aller Anfang ist schwer…

Geschrieben von   in 



Eine meiner ersten Yogastunden überhaupt – noch weit vor meiner Ausbildung – habe ich in einem grossen Yogastudio absolviert. Eine Kollegin von der Intensivstation nahm mich mit. Wir rollten unsere Matten aus und setzten uns hin. Die Stunde begann und das Tempo nahm an Fahrt auf.

Es war eine sehr fordernde Lektion. Schliesslich wollten wir uns auspowern und buchten gleich eine Power Yoga Lektion. Nach circa 30 Minuten lief uns buchstäblich der Schweiss runter und tropfte von der Nase auf die Matte. Zwischendurch schauten wir uns mit grossen Augen an und versuchten Schritt zu halten.

Die Lehrerin bot jeweils Varianten der Übungen an und liess die Teilnehmenden zwischendurch in der Kindsposition entspannen. Dies gab uns Zeit, unseren Atem zu beruhigen. Irgendwann hiess es: „Und nun dürft ihr in den Spagat, wenn ihr euch dies zutraut und möchtet.“

Meine Kollegin und ich warfen uns nur ungläubige Blicke zu und blieben bei den Vorübungen „Heuschrecke“ und „tiefem Ausfallschritt“. Rings um uns herum wechselten einige der anderen Yoginis reihenweise grazil wie Gazellen in den Spagat.

Die Lehrerin erklärte, dass jede Stufe gleich wertvoll ist und wir unsere Form so annehmen dürfen, wie sie gerade ist. Dankbar hörten wir dieses Statement, gerade angesichts der beginnenden vergleichenden Gedanken. Wir atmeten tief weiter.

Die Schlussentspannung danach war eine der belohnendsten überhaupt. Ausgepowert und erschöpft sanken wir dankbar auf die Matte. Liessen unsere Körper schwer werden und konnten richtig tief entspannen. Wir gingen gestärkt und beflügelt nach Hause.

Im Yoga ist es wichtig, dass wir uns immer wieder daran erinnern, bei uns selbst zu bleiben. Yoga bietet uns ein Bewegungserlebnis, bei dem wir uns nicht gegenseitig messen müssen.

– Du darfst aus einer Übung herausfallen, lachen und sie wieder aufbauen.
– Es darf zittrig und wackelig sein.
– Du musst deine Zehen NICHT mit den Händen berühren können, sondern darfst einen Block gebrauchen.
– Yoga soll Spass machen.
– Yoga soll sich gut anfühlen.
– Du darfst zwar Muskelkater haben am nächsten Tag, aber akzeptierst jederzeit deine persönlichen Grenzen.
– Wir können jede Übung sanfter gestalten – oder aber auch intensivieren.

Auf eine persönliche und zugängliche Yoga-Praxis für alle und auf dein erfolgreiches neues Jahr!
Von Herzen, Selina ☺️🌟 

P.S.: Später erfuhren meine Kollegin und ich, dass mindestens die Hälfte der Klasse Balletttänzerinnen vom Theater waren. Dies hat das Ganze nochmals deutlich relativiert. ☺️ 

Pic by Nadine Fischer, http://www.photo-fischer.ch/

Neue Bestimmungen ab 20.12.21

Geschrieben von   in 



Liebe Yogini, lieber Yogi 💞😃 

Für den Zugang zum Yoga Unterricht gilt gemäss Bundesratsbestimmungen neu die 2G Regel sowie das Maskentragen in Innenräumen. Die neuen Massnahmen sind bis 22.01.2022 befristet und ich werde dich informieren, wenn es weitere Neuerungen gibt. 

Gerade in der aktuellen Zeit sind ausgleichende und stärkende Yoga-Lektionen von grossem Wert. Deswegen möchte ich dir den Zugang dazu so einfach wie möglich gestalten und du kannst auch Online mit mir üben. 

So kannst du deine Yogalektion ganz flexibel und orts-, zeit- und zertifikatsunabhängig geniessen. Die Sequenzen haben jeweils ein Thema und sind kürzer gehalten als eine ganze Stunde. Dein Training und die Entspannung kannst du so bequem in deinen Alltag einbauen. 🤗🙏🏼 

Du möchtest am Online Yoga teilnehmen? So funktioniert es: 
– Jede Woche bis zum Dienstagabend lade ich die Online Sequenz auf Dropbox hoch. 
– Du findest die Infos dazu auf der Blogseite meiner Website. 
– Wenn du dabei sein möchtest, überweist du den Betrag via TWINT und ich schicke dir den Link dazu. (Falls du kein TWINT hast: melde dich bei mir, wir finden eine Lösung). 
– Das Video der Woche wird am darauffolgenden Dienstag archiviert, hat also eine Gültigkeit von 1 Woche. In dem Zeitrahmen kannst du so viel üben, wie du möchtest. 

Herzliche und festliche Grüsse an dich,  🤗🙏🏼

Selina 

Start Online Yoga und Infos zu den Bundesratsbestimmungen vom 06.12.21



Liebe Yogis 💞

Ab morgen wird die Zertifikatspflicht ausgeweitet. Für den Yogaunterricht in Innenräumen gilt neu die 3G Regel. Wird ohne Maske praktiziert, werden die Kontaktdaten der Teilnehmenden aufgenommen. Bei Lucky Elephant praktizieren wir weiterhin mit Abstand, reduzierter Kapazität und ohne Maske. Selbstverständlich darfst du eine Maske tragen, wenn dir das lieber ist. 
Die neuen Massnahmen sind bis zum 24.01.2022 befristet.

Gerade in der jetzigen Zeit sind stärkende und zentrierende Yoga-Sessions von grossem Wert. Daher möchte ich dir den Zugang dazu so einfach wie möglich gestalten und habe mich entschieden, das wöchentliche Online Yoga zusätzlich zum Studio wieder aufzunehmen. 🤩🥳

So kannst du orts-, zeit- und zertifikatsunabhängig deine Yogalektion flexibel geniessen. Die Sequenzen werden jeweils ein Thema haben & kürzer gehalten sein als eine ganze Stunde. So kannst du das Training und die Entspannung bequem in deinen Alltag einbauen. 🧘🏼‍♀️🤗

Das Online Yoga bei mir funktioniert folgendermassen

– Jede Woche bis zum Dienstagabend drehe ich die Online Videosequenz und lade sie auf Dropbox hoch.
– Auf der Blogseite meiner Website poste ich die Informationen der jeweiligen Lektion.
– Wenn du dabei sein möchtest, überweist du den Betrag via TWINT und ich schicke dir den Link dazu.
Falls du kein TWINT hast, kein Thema: melde dich bei mir, wir finden eine Lösung.
– Das Video der Woche wird am darauffolgenden Dienstag archiviert, hat also eine Gültigkeit von 1 Woche. In dem Zeitrahmen kannst du so viel üben wie du möchtest.

Wir starten übermorgen mit Balanceübungen, sowie dem gefallenen Seestern und Schulterstand. 🌟

Ich wünsche dir ganz viel Spass damit und freue mich riesig, wenn du dabei bist. Natürlich freue ich mich auf den Austausch oder ein Feedback, nach dem du geübt hast. 🙋🏼‍♀️ Schreibe mir einfach, falls du noch Fragen hast! Auch wenn du Wünsche zu Übungen oder Abfolgen hast – sehr gerne. ☺️ Ich werde sie dann in kommenden Lektionen einbauen. 

Pic by Nadine Fischer

Achtsamkeit und Konzentration



Hast du manchmal auch Tage, an denen deine Gedanken häufig abschweifen, kreisen und du Mühe hast, dich nur auf eine Sache zu konzentrieren? Oder Tage, an denen du merkst, dass du ungeduldig und zu streng bist mit dir selbst? 😌

Yoga bringt dich ganz ins Hier und Jetzt. Du lernst, deine Aufmerksamkeit gezielt zu bündeln und zu halten. So dass du ganz überrascht sein wirst, was für dich und deinen Körper alles möglich ist.

Nehmen wir als Beispiel die Krähen Übung (Handbalance im Bild). Ich bereite dich mit entsprechenden physiologischen Vorübungen optimal vor. Anschliessend leite ich deine Aufmerksamkeit sanft auf die wichtigen Aspekte der Haltung.

Bei potentiellen Herausforderungen benutzen wir Hilfsmittel. Ein grosses, festes Kissen zum Beispiel hilft wunderbar gegen die Angst davor, nach vorne zu fallen. Und falls du nicht balancieren möchtest oder sensible Handgelenke hast: Kein Thema, dann üben wir dieselbe Haltung im Liegen oder Sitzen.

Mit etwas Übung können so selbst komplexere Bewegungsabläufe wie die Krähe mit viel Leichtigkeit ausgeführt werden.
Und wie gesagt: Du wirst absolut verblüfft sein, was dir und deinem Körper möglich ist, auch wenn du zuvor noch nie (!) eine Yogalektion besucht hast. 💪🏻🤩

Bonus: Du gehst garantiert immer mit einem Erfolgserlebnis nach Hause und profitierst anschliessend auch im Alltag von mehr Klarheit und Fokus. 🤗

Hast du noch eine Frage? Schreib mir gerne☺️ 

Pic by Nadine Fischer 

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