Offen, tolerant und direkt: Warum wir etwas von der portugiesischen Lebensart lernen können.



Während meinen aktuellen Ferien in Portugal ist mir einmal mehr aufgefallen, dass die Leute in südlichen Ländern in meinen Augen vor allem zwei Dinge gemeinsam haben.

– Sie scheinen mir im Vergleich zu uns Schweizern offener, schneller zugänglich und toleranter. Dies fängt beim Strassenverkehr an, streckt sich aus über spontane Begegnungen, wenn ich zum zweiten Mal ein Restaurant besucht habe und zeigt sich aber auch in alltäglichen Begegnungen beim Bäcker. ☺️🥐

– Und sie sind aber auch sehr direkt und bestimmt, wenn es um Belange geht, die ihnen sehr wichtig sind. Da habe ich ein Beispiel erlebt, als in einem Restaurant gerade ein „Fado“ lief. 🎶

„Fado“ ist eine musikalische Darbietung, die am Abend während dem Essen stattfindet.

Das Wort selbst bedeutet „Schicksal“. Und die Musik der „Fado“-Darbietungen ist fest verbunden mit der portugiesischen Kultur. 🇵🇹

Lissabon ist eine Hochburg dieses melodramatischen Musik-Stils. Vor allem das Quartier „Alfama“, in dem meine Unterkunft lag, hat viele Darbietungen dieser Art.

Ich habe gelernt, dass „Fado“-Lieder meistens eine Art Weltschmerz enthalten: die Lieder handeln von Abschieden, Niederlagen, Sehnsüchten, unglücklicher Liebe, Trauern um gute alte Zeiten…

Deswegen ist die vorherrschende Tonlage des „Fado“ Moll.

Während der Darbietung eines „Fado“ wird aktiv zugehört und es ist fast schon eine Beleidigung, währenddessen zu Sprechen oder laut zu sein. 🤫

An meinem Nebentisch kamen sechs Touristen aus dem Norden an, lautstark diskutierend und lachend.

Sofort kam eine kleine Kellnerin des Lokals und wies die Herren deutlich und bestimmt an, bitte leise zu sein, während das „Fado“ läuft.

Solche und ähnliche Situationen habe ich einige Male erlebt.

Ich fand es auf der einen Seite toll, wie die Portugiesen offen, tolerant und herzlich sind. 🧡

Auf der anderen Seite aber auch super, wie sie standhaft und klar ihre Meinung und Kultur vertreten. 🙏🏼

Von beiden Eigenschaften dürften wir hier mehr Gebrauch machen:

– Von der Offenheit und Toleranz einander gegenüber (dafür nicht so viel Bünzlitum😉).

– Und auch von der bestimmten, aber liebevollen Ehrlichkeit (viel besser, als Dinge hinter dem Berg zu halten!) ✨ 

Wie wir aus Herausforderungen Chancen machen



Letzte Woche habe ich ein Video gesehen von einem Shaolin-Mönch. 🙏🏼

Darin sagte er: „Trainiere deine Gedanken, das Gute zu sehen.“ ✨

Es gibt das Phänomen, dass wir Menschen dazu neigen, das Negative stärker wahrzunehmen als das Positive.

Dies ist ein interessanter Aspekt der menschlichen Psychologie und hat tiefe biologische Wurzeln.

Überlebensinstinkt: In der Evolution war es für unsere menschlichen Vorfahren überlebenswichtig, auf mögliche Gefahren und Bedrohungen in der Umgebung zu achten. Das Gehirn entwickelte sich deswegen so, dass es negativen Reizen und potenziellen Risiken mehr Aufmerksamkeit schenkte. Diese Fokussierung auf Negatives half dabei, gefährliche Situationen zu erkennen und sich davor zu schützen.🛡️

Negativitätseffekt: Psychologen haben den sogenannten „Negativitätseffekt“ festgestellt, der besagt, dass negative Ereignisse und Informationen einen stärkeren Einfluss auf unsere Gedanken und Gefühle haben als positive. Dies kann dazu führen, dass wir uns eher an negative Erfahrungen erinnern und sie daher stärker bewerten.

Selektive Aufmerksamkeit: wir neigen dazu, die Aufmerksamkeit auf das zu richten, was unserer aktuellen Stimmung oder unserem aktuellen Denken entspricht. Wenn wir uns bereits in einer negativen Stimmung befinden, suchen wir oft nach Bestätigung dieser Stimmung und bemerken eher negative Dinge.

Gerade mit diesen Voraussetzungen, die wir alle mitbringen, liegt es an uns selbst, unsere Gedanken immer wieder auf positive Dinge zu lenken. 🍀

Worin liegt die Chance in einer herausfordernden Situation?
Was kann ich daraus lernen?
Auch wenn die Gegebenheiten schwierig sind: Was ist gerade jetzt schön, bereichernd und stimmt mich dankbar?

Manchmal kann man schwierigen Situationen aber auch erst retrospektiv das Positive abgewinnen.

Zum Beispiel, als ich vor genau drei Jahren das Schlüsselbein gebrochen habe.

Drei Tage lang habe ich mir Zeit gegeben, die ganze Welt zu verfluchen…

Danach habe ich mir gesagt: „Für irgendetwas wird es gut sein. Und ich werde viel aus dieser Situation lernen. Zurückschauend werde ich den Grund herausfinden!“

Genau so ist es eingetroffen.

Durch die Rehabilitation des gesamten rechten Armes habe ich mich in Geduld üben dürfen.

Die erzwungene Auszeit konnte ich produktiv nutzen, viele Bücher lesen, Yoga ohne Stützhaltungen heraustüfteln, Zeit mit der Familie verbringen.

Ich habe viel Support von meiner Familie bekommen.

Und ich habe in dem Zeitfenster meinen Partner Yannick kennengelernt, was das grösste Geschenk war. ♥️


In diesem Sinne: Versuche, deine Gedanken immer wieder sanft auf positive Dinge zu richten. Auf Dinge, für die du dankbar bist und auf die, die dich glücklich machen. 😌

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